A wie Adultismus

Unsere regelmäßigen Bildungs-Appetizer sind kleine Denkanstöße zu großen Themen – serviert von A bis Z.

Was bedeutet Adultismus?

Adultismus beschreibt eine Haltung, bei der Kinder und Jugendliche allein aufgrund ihres Alters weniger ernst genommen, bevormundet oder von Entscheidungen ausgeschlossen werden. Oft passiert das unbewusst – z. B. wenn Erwachsene Gespräche unterbrechen, Meinungen abwerten oder Entscheidungen treffen, ohne die Betroffenen einzubeziehen.

Wo begegnet uns Adultismus?

Adultismus ist nicht nur ein Thema für Schule oder Familie – er steckt in vielen Lebensbereichen:

  • Straßenverkehr: Verkehrsplanung richtet sich meist nach den Bedürfnissen Erwachsener, Kinderwege sind oft unsicher.
  • Öffentlicher Raum: Jugendliche werden aus Parks oder Einkaufszentren verwiesen, Treffpunkte fehlen oder sind mit Verbotsschildern belegt.
  • Schule: Starre Regeln, kein Mitspracherecht bei Unterrichtsgestaltung oder Schulordnung.
  • Familienalltag: In vielen Familien werden Entscheidungen über Freizeit, Aktivitäten oder Angebote nicht nur von Erwachsenen getroffen, sondern auch stark durch finanzielle Möglichkeiten bestimmt. Außerhalb der Familie gibt es oft nur wenige kostenfreie oder niedrigschwellige Angebote, bei denen Kinder und Jugendliche selbst wählen können.
  • Medizin & Behörden: Gespräche laufen über den Kopf des Kindes hinweg, ohne altersgerechte Erklärungen.
  • Medien & Werbung: Jugendliche werden oft problemorientiert dargestellt, nicht als Expert:innen ihrer eigenen Lebenswelt.

Warum ist das wichtig?

Machtstrukturen zwischen Erwachsenen und jungen Menschen prägen, wie sich Kinder und Jugendliche selbst sehen und wie sie später mitbestimmen. Es ist also wichtig, jungen Menschen nicht nur einen „Sitz am Tisch“ zu geben, sondern sie aktiv zu begleiten, eigene Räume zu schaffen und sie als GestalterInnen zu betrachten. Adultismus kann das Selbstwertgefühl schwächen und Beteiligung hemmen. Bewusstsein dafür ist der erste Schritt, um echte Teilhabe und respektvolle Kommunikation zu fördern.

Impulse zum Weiterdenken

  • Wie sorgst du in deinem Alltag oder Arbeitsumfeld dafür, dass junge Stimmen gehört und ernst genommen werden?
  • Was hast du dir als Kind oder Jugendlicher etwas gewünscht, was Erwachsene dir nicht zugetraut oder erlaubt haben?

Was noch?

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